Heidelberg – Philosophenweg

Am 20.12.2016 nutzte ich das perfekte Dezember-Wetter mit der tiefstehenden Sonne, schnappte mir meine Kamera und machte mich auf zu einer kleinen Wanderung, die ich jedem Touristen nur empfehlen kann!
Ich laufe hier die deutlich weniger anstrengende – aber auch schönere Richtung und empfehle festes Schuhwerk.

Beginnend am Bismarckplatz in Richtung Neuenheimer Feld über die Theodor-Heuss-Brücke. 2 Querstraßen passieren und danach rechts in die kleine unscheinbare Ladenburger Straße. Nach nur wenigen Metern erreicht man den Anfang des Philosophenwegs, der sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag hat. Wer mal reinlesen mag für weitere Details, kann das >hier< tun.
Ab hier geht es ordentlich bergauf. Man kommt am Physikalischen Institut der Universität Heidelberg und allerlei wunderbaren Häusern (die teuerste Wohngegend Heidelbergs) vorbei. Hat man diese hinter sich gelassen, eröffnet sich nun auch langsam dieser wunderschöne Blick auf das Heidelberger Schloss, den Königstuhl mit der Bergbahn und natürlich die Heidelberger Altstadt und auf die Alte Brücke.
Ein kleines Päuschen im Philosophengärtchen kann ich auch empfehlen. Kurz verschnaufen und die Aussicht genießen.
Danach geht es weiter… an der Weggabelung nach links leicht bergauf abbiegen. Hier geht es dann nach wenigen Metern noch einmal links weg und die Stufen führen zur Bismarck-Säule. Der Turm ist kostenfrei begehbar und bietet noch einmal einen tollen Ausblick auf Heidelberg.
Hier oben kann man wenn man mag, Zeit und genug Ausdauer hat, auch hinauf bis zur Thingstätte und dem Heidenloch laufen. Definitiv auch sehenswerte Ausflugsziele – beides ist aber deutlich weniger anstrengend mit dem Auto und mittlerweile sogar mit dem Bus erreichbar.
Ich laufe noch ein wenig durch die kleine Parkanlage, beobachte ein älteres Pärchen, dass die Aussicht genießt und biete ein kleines Erinnerungsfoto an, dass auch freudig angenommen wird.
Meine gute Tat für diesen Tag. Auch ich genieße hier auf der Bank noch einmal die Ruhe und lasse meine Gedanken fließen.
Dann geht es wieder hinunter zum eigentlichen Philosophenweg.
Zu meiner rechten der immer schöner werdende Blick auf das Schloss, weil man diesem immer näher kommt und die Sonne tut ihr übriges dazu. Fantastisch tiefstehend, wie sich die Sonnenstrahlen ihren Weg durch die Bäume an den gegenüberliegenden Hängen bahnen. Durch die Kühle auch noch ein wenig Nebel, der dort am Hang festhängt… romantischer könnte dieser Anblick kaum sein.
Gemütlich weiter laufen.
Nach wenigen Schritten erreiche ich dann auch den Schlangenweg, der seinen Namen nicht umsonst trägt und auch ganz besonders der Grund ist, warum ich zwingend festes Schuhwerk empfehle. Ich machte im vergangenen Sommer den Fehler, und lief hier mit Flip-Flops hinunter. Empfehle ich definitiv nicht zur Nachahmung, wenn man nicht doch eine Fußverletzung riskieren will. (Ich kam glücklicherweise auch ohne Umknicken hinunter.)
Der Blick vom Schlangenweg auf das Schloss genau gegenüber ist ebenfalls grandios. Man sollte jedoch auch immer auf seine Schritte achten. Der Weg ist uneben mit großen Steinen. Zumal einem auch oftmals recht schwer atmende Touristen entgegen kommen, die diesen steilen Aufstieg gewählt haben. Ich mag es lieber so abwärts und der Blick auf’s Schloss ist in meiner Marschrichtung auch viel besser.
Nach einigen Windungen und Stufen erreicht man wieder das Neckarufer und kommt genau an der Alten Brücke heraus.
Ab hier kann man bestens die Altstadt erkunden oder wer noch Power hat, hinauf zum Schloss laufen. Stufen – rechts oder steile Schräge – linker Aufgang (nicht abschrecken lassen, dass da etwas von Kasse steht, man kommt dennoch kostenfrei bis zum Schlossgarten hoch). Der Blick von dort oben ist auch definitiv die Mühe wert.

Wer aber nicht laufen möchte oder nicht kann – der kann natürlich auch gern die Bergbahn benutzen. Wer richtig Zeit und Lust auf eine Wanderung hat, dem empfehle ich die Fahrt bis ganz nach oben zum Königstuhl. Hier gibt es die Landessternwarte, das Märchenparadies, das Max-Planck-Institut für Astronomie und das ‚Haus der Astronomie‘ zu entdecken. Und natürlich Wandermöglichkeiten ganz nach Belieben. Im Sommer ein netter Ausflugsort, um der Hitze zu entkommen.

Von der Heidelberger Altstadt aus kommt man ganz einfach wieder zum Bismarckplatz (einfach der Haupteinkaufsmeile folgen) und damit schließt sich dieser Rundgang.
Ich hoffe ihr habt ein wenig Freude an den Bildern und sie machen Lust, dass ihr diesen Weg auch einmal selbst entdecken wollt.

Konzert-Tipp: Empathy Test & VnV Nation – 27.12.2016 in Heidelberg

Am 27.12.2016 ist es so weit.
VnV Nation geben sich die Ehre in der Halle02 in Heidelberg.

Als Special Guest werden Empathy Test die Menge anheizen.
Die sympathische Londoner Band begeisterte bereits im Oktober in Mannheim das Publikum als Vorgruppe für Mesh. Seither erlangen sie wohlverdient immer mehr Bekanntheit und ihre Hits ‚Seeing Stars‘ oder ‚Demons‘ erfreuen sich ebenfalls immer größerer Beliebtheit. Live absolut sehens- und hörenswert!

VnV Nation sind seit langem bekannt dafür, als Headliner auf diversen Festivals aufzutreten oder große Hallen zu füllen. Mit dieser speziellen Clubtour geben sie den Fans nun ein ganz anderes Konzerterlebnis. Persönlicher – näher dran.
Gespielt werden die Songs der erfolgreichen Alben ‚Empires‘ (der Klassiker schlechthin) und ‚Automatic‘. Somit ist der Tourname „Automatic Empire“ selbsterklärend.

Fans von feinen Electro-Pop werden an diesem Abend ganz gewiss auf ihre Kosten kommen!

Wann? 27.12.2016
Einlass? 19 Uhr
Beginn? 20 Uhr
Wo? Halle02 (Zollhofgarten 2, 69115 Heidelberg)

Fotos © laviolaine
Empathy Test in Mannheim 01.10.2016 // VnV Nation in Flums (CH) 03.10.2009

Paris 2.0 – Tag 1

25.09.2016

(zur Erinnerung… kursiv Geschriebenes, sind Gedanken in diesen Momenten)

Nach einer ziemlich kurzen Nacht schnappte ich mir dann also in aller Frühe meinen deutlich zu schwer geratenen Trekkingrucksack (15kg!) und ging zur Straßenbahnhaltestelle. Sonntags zu dieser Uhrzeit war dementsprechend nichts los und ich konnte die Ruhe genießen. Vorbereitet wie ich war (da die Straßenbahn Sonntags nur stündlich fährt) kam ich natürlich zu früh dort an. Aber lieber so, als anders herum. Die 15 Minuten die ich noch warten musste, vergingen dank mp3-Player (ja ich hab noch so einen Altmodischen mit Batterie – die bekommt man immerhin überall auf der Welt zu kaufen. Das ‚leerer-Akku-Problem‘ habe ich also nicht) recht flott. Und weil die Straßenbahnlinie nicht direkt am Heidelberger Hbf vorbei kommt, lief ich dann also die paar Hundert Meter und ärgerte mich schon hier, dass der Rucksack so schwer geworden war. Nun gut – so war ich wenigstens für alle Eventualitäten vorbereitet. ;-)

Pünktlich 07:48 Uhr ging es mit der Regionalbahn und einem schönen Sonnenaufgang, an diversen Nebelfeldern vorbei, in Richtung Karlsruhe. Kurz 3-4 Sätze mit den Anderen im Abteil über das gröhlende ‚Oktoberfest-Volk‘ amüsiert, dass glücklicherweise in Heidelberg ausstieg und dann machte jeder sein Ding bis Karlsruhe. Hier hatte ich dann noch eine knappe Stunde Aufenthalt, bis mein TGV aus Stuttgart eintreffen sollte.
Ich nahm dann also im kühlen Bahnhof auf einer der Bänke platz. Nach einer weiteren Regionalbahn, die am Gleis hielt füllte sich doch zunehmend der Wartebereich für den TGV. Ausgestiegen war auch ein junger Typ, der dann begann wahllos und unverständlich um sich zu brüllen. „Hallo… Haaaallooooooo… eine Schei**e ist das hier… Haallooooooo“… der junge Kerl auf der anderen Bank neben mir schaute mich auch nur ratlos an und dann lauschten wir beide doch wieder unserer Musik. Nach vielleicht 10 Minuten begann der Typ dann wieder herumzubrüllen… Ich wand mich ihm dann doch zu und fragte, ob man ihm irgendwie helfen könne. Er meinte dann, dass er blind sei und ihn niemand von der Bahn hier abholen würde. So auf diese Art und Weise hier wahllos rumzubrüllen und zu fluchen, bringt dir aber auch nicht die gewünschte Hilfe… Jedenfalls fragte ich dann, wo er hin wolle… Stuttgart… gut. Als ich aufstehen und zum Abfahrplan laufen wollte, gab sich die Frau mir gegenüber aber als Bahnmitarbeiterin zu erkennen (war in Zivil) und nahm sich des Herrn an. War das also gelöst. Abhaken. Toll… fängt ja schonmal aufregend an hier.
Danach sollte ich dann mit dem jungen Kerl von der anderen Bank ins Gespräch kommen. – Noch ca. 20 Minuten bis mein TGV einrollt… Er sah mich etwas länger an und nahm dann seine Kopfhörer von den Ohren…
Er: „Do you speak english?“ Na super… Smalltalk direkt auf english. Also gleich das volle Programm. „I’ll try… but it’s not good.“ Daraufhin begann er zu lachen und meinte nur (auf english), dass das irgendwie alle Deutschen sagen würden… na immerhin hatten wir was zu lachen ;-)
Ich erfuhr, dass er aus Albanien kommt und hier für 1 Jahr arbeitet. Was sich dann auch sehr schnell zeigte war, dass ich mit der Einschätzung seines Alters doch sehr weit daneben lag. Weil ich es nicht glauben konnte, präsentierte er mir dann doch seinen albanischen Ausweis haha… doch erst 20… und ich tippte auf Ende 20 – ups. Das er mich hingegen auf 25 geschätzt hatte… nettes Kompliment, aber als Frau weißt du ja sowieso nie so recht, ob sie nicht absichtlich tief ansetzen ;-)
Im Laufe des Gesprächs fragte er mich, ob ich nach Paris zur Fashion-Week wolle (der TGV nach Paris erschien mittlerweile auf der Anzeige). Mein Outfit würde doch irgendwie danach aussehen. Haha… ich weiß jetzt nicht, ob das ein Kompliment war oder doch was anderes… immerhin war ich doch recht eigenwillig in der Zusammenstellung meines heutigen Outfits ;-)
Wir unterhielten uns dann noch über alles Mögliche und ich konnte ihn einige Dinge über Albaniens Kultur und Land & Leute fragen – ich gab ihm im Gegenzug noch ein paar Tipps, was er sich hier in der Gegend unbedingt ansehen solle… Alles in allem ganz unterhaltsam und die Zeit verstrich ziemlich schnell. War also nicht so tragisch, dass keiner meiner Twitter-Follower Zeit für ein kurzes Treffen hatte.

Dann kam auch schon seine Bahn und nur kurze Zeit später fuhr mit 5 Minuten Verspätung 09:37 Uhr auch mein TGV ein. Ich hatte zunächst ein wenig Sorge, ob ich nicht im komplett falschen Gleisbereich stehe, denn laut Wagenstandsanzeiger gab es gar keinen Wagen 8, so wie es aber auf meiner Reservierung stand… nur Wagen 16… auf gut Glück stellte ich mich dann einfach da hin. Und lag mit meiner Einschätzung doch fast richtig. Zu meiner Verwunderung war ich doch recht entspannt in der Hinsicht, schon meinen Platz im Zug zu finden, obwohl der Wagon nicht ausgewiesen war. Ein klarer Fortschritt zu letztem Jahr… da war ich doch deutlich nervöser, als da die Sache mit dem Zug ebenfalls unübersichtlich verlief.
Dieses mal fand ich dann auch meinen Platz ziemlich schnell. Leider bekam ich durch die kurzfristige Buchung nur noch in der unteren Etage einen Platz. Vierer-Sitz mit Tisch in der Mitte, ganz am Ende des Wagens. Mit auf meinem Sitz lag quer ein kleiner Junge, der gerade schlief. Einmal wecken bitte. Die Familie die mit mir dort ihre 3 Plätze hatte, war ganz nett. Nur wenige Worte auf english (haha – was sonst) zur Begrüßung und dann sprachen sie untereinander wieder eine dieser arabischen Sprachen. Kenne mich da leider nicht aus und nachgefragt hatte ich auch nicht. Ich war ganz froh, während der Zugfahrt dieses mal keinen Smalltalk halten zu müssen.

Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir also in Richtung Frankreich. Mit noch immer leichter Verspätung kamen wir 10:20 Uhr in Strasbourg an. Hier bemerkte ich schon deutliche Veränderungen zum Vorjahr. Wesentlich mehr bewaffnetes Militär an jedem Gleis, staatliche Polizei, Bahnhofsschutzpolizei und auch zusätzlich noch Sicherheitspersonal. Ist doch noch immer Ausnahmezustand aufgrund der ganzen vergangenen Anschläge. Hier sah ich es zum ersten mal mit eigenen Augen und es rief mir die Bilder vom November des letzten Jahres ziemlich schnell vor Augen. Aber nicht weiter dran denken… wird schon alles gut gehen.
Insgesamt merkte ich aber, dass ich seit ich im TGV saß, deutlich entspannter war. Der Zug fährt schließlich bis Paris. Ich werde also definitiv ankommen. Auch heute hielten wir kurz vor Strasbourg außerplanmäßig, aber das machte mir dieses mal gar nichts aus und ich blieb vollkommen unbeeindruckt. Kein Vergleich zum letzten Jahr. Schöne Entwicklung.
Wenig später rollte der TGV 9576 (übrigens exakt der Gleiche wie 1 Jahr zuvor) weiter und nahm bereits kurz hinter Strasbourg ordentlich Fahrt auf (hier bereits 296 km/h). Gab es doch eine erfreuliche Neuerung. Die Fahrzeit mit dem TGV verkürzte sich um eine halbe Stunde zum Vorjahr. Also dauerhaft ordentlich Gas geben bis Paris auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke.
Dieses Jahr kam noch dazu, dass mein Sitzplatz Rückwärts zur Fahrtrichtung war. Das war in der ersten Minuten der ganzen Beschleunigung ein doch recht ungewohntes Gefühl, legte sich dann aber rasch. Was mich aber auch in diesem Jahr immer wieder erschreckt hatte, waren die Momente in denen wir mit 320 km/h an einem uns entgegenkommenden TGV (der vermutlich genauso schnell unterwegs war) vorbei donnerten. Donnern ist hier wirklich ein passendes Wort, denn der erste ‚Knall‘ ist doch recht laut und der seitliche (kurze) Druck an der Scheibe ebenfalls etwas unangenehm. Aber das alles dauert vielleicht nur 2-3 Sekunden. Kommt nur eben ohne Vorwarnung.
Auch wenn ich heute landschaftlich von der unteren Etage aus leider nicht so viel schauen konnte, bemerkte ich aber doch, dass je näher wir Paris kamen, der Himmel sich zunehmend verdunkelte. Super. Stand so mal überhaupt nicht im Wetterbericht. Kann ich nicht gebrauchen, auch wenn ich drauf vorbereitet bin. Doch leider begann es, als wir die ersten Vororte erreichten doch heftig zu regnen und hielt bis Paris an.
Als wir pünktlich 12:05 Uhr am Gare de l’Est ankamen stülpte ich meinem Rucksack gleich die eingebaute Regenschutzhülle über. Was dann aber (zum Glück) völlig unnötig war, da es nur noch vereinzelte Tröpfchen nieselte, als ich den Vorplatz des Bahnhof betrat.
Was mich hier stattdessen erwartete war ein ziemliches Hupkonzert und jede Menge Polizei. Sowie Absperrungen und Autos die aus dem Zentrum kamen, aber nicht hinein durften.
Ich twitterte gleich, was hier los war und bekam doch zum Glück auch schnell einige Antworten. Natürlich. Autofreier Sonntag. Zum zweiten Mal. – War letztes Jahr doch genau das Gleiche – wie ich das nur vergessen konnte. Also nichts passiert. Kein Anschlag oder ähnliches. Erleichterung!

Mit Sack und Pack machte ich mich auf in Richtung ‚Le Marais‘. Einfach nur dem BD de Strasbourg folgen und irgendwann links in eine der Straßen abbiegen. Bei Tage sieht das Viertel ganz anders aus als Abends. Schon sehr faszinierend. Durch den Autofreien Sonntag sogar noch deutlich verlassener. Der feuchte Boden tat sein Übriges dazu. Eine ganz besondere Stimmung. Ein paar Fotos hier… ein paar Fotos da. Im Viertel gab es einiges an neuer Streetart zu entdecken. Der Blick weiter nach oben an den Wänden lohnt sich also. Ich laufe durch diverse Gassen weiter bis zum Place des Vosges. Ein schöner Park. Perfekt um mal ein wenig durchzuschnaufen. Danach geht’s weiter über die Rue St. Antoine und mache noch eine kleine Foto-Visite in der St.Paul-St.Louis Kirche. Kann ich jedem nur empfehlen. Tolle Architektur!
Weiter vorbei an verschiedenen Modeboutiquen und hier hatte ich dann auch meinen ersten intensiveren Blickkontakt (viele von euch wissen ja, dass ich damit keine Probleme mehr habe), mit einem Herrn der dort in einem Eingang stand. Wer als Frau schonmal allein in Paris unterwegs war, der weiß sicher was ich meine. Heißt nicht umsonst ‚Stadt der Liebe‘. Jedenfalls nahm ich das dann auch direkt als Anlass, genau das zu genießen und mitzuspielen. Nach der Trennung tut’s schließlich auch einfach mal gut, Männer noch immer mit nur einem Blick dazu bringen zu können, dass sie auch nicht mehr wegsehen wollen! ;-)
Nun aber weiter zum Maison Européenne de la Photographie, aber da ich ja noch den ganzen Kram mit mir herumschleppe, gehe ich noch nicht rein. Nehme allerdings begeistert zur Kenntnis, welche Fotografen zu sehen sind. Steht also auf der Liste. Vor mir noch 2 Herren mit ihren Hunden… click – Foto. Lustige Szene.
Hier in diesem Moment entscheide ich mich dann auch dazu, es beim Hotel vom letzten Jahr einfach nochmal zu probieren. Die Leute waren schließlich sehr nett. Also ab in die Metro. Am Hotel angekommen gleich ein bekanntes Gesicht und ich werde sogar wiedererkannt. Perfekt. Zimmer ist auch noch frei. Für mich wird sogar noch ein wenig die geplante Belegung umsortiert und ich bekomme ein Zimmer, neben dem vom letzten Jahr. Supi. Preislich bekomme ich auch wieder einen kleinen Nachlass. Ein freundliches Lächeln und kurzer Smalltalk zeigen Wirkung.
Also hoch auf’s Zimmer. Endlich den schweren Rucksack ablegen und feststellen, dass sie renoviert haben. Schick geworden und mein Bad ist größer, als im letzten Jahr ;-)
Ich gönne mir eine halbe Stunde Ruhe, packe meine Umhängetasche neu und dann geht’s mit der Metro zur Pont Neuf, um ein wenig an der Seine entlang zu schlendern. Es gibt einiges an Kunst mit Umweltbezug zu sehen. Ein besonderer Publikumsmagnet ist eine ziemlich große Luftaufnahme von Paris, die auf der Straße angebracht ist. Ich nehme es im ersten Moment gar nicht richtig wahr und wundere mich, warum die Leute so nach unten schauen – bis ich selbst meinen Blick senke. Schöne Idee, diese Art der interaktiven Kunst.
Hier nehme ich mir auch noch einmal die Zeit und setze mich ans Ufer, genieße die Sonne und beobachte ein wenig die Menschen… Ziemlich flott war dann auch schon wieder eine halbe Stunde um. Weiter ging es dann oben an der Straße. Vorbei an den diversen Malern entlang des Louvre.
Am Tuileries steige ich wieder in die Metro. Ich will noch zum autofreien Champs-Élysées.
In der Metrostation habe ich auch meine Begegnung mit dem Herrn, der erst neben mir auf die Bahn wartete und dem ich dann im Wagen gegenüber saß. Wirklich unglaublich feine und elegante Kleidung. Grandioser Stil und eine Ausstrahlung, die etwas sehr faszinierendes hatte. Aus seinem Stoffbeutel ragt ein Schneiderlineal hervor, dass mich dann endgültig überzeugt hat, dass er Modedesigner sein muss. Hm, bei dem verdammt teuer aussehenden Schmuck, den er da am Handgelenk trägt, ist es wohl der ‚Meister‘ selbst. Aber da ich nunmal kein Paparazzo bin und auch keinen Wert auf diese Mentalität lege, habe ich ihn natürlich nicht gefragt, wer er ist oder gar offensichtlich irgendwelche Fotos gemacht. Lediglich eines, als ich die Kamera auf dem Schoß hatte. Wirklich wohl fühle ich mich aber auch dabei nicht… diese Art der heimlichen Fotografie ist einfach nicht mein Stil. Natürlich auch nur, um hinterher dann festzustellen, dass ich das Gesicht nicht komplett mit drauf habe. Ich hatte gehofft, hinterher mit Hilfe von google selbst herauszufinden wer das denn nun war.
– Mein Angebot steht daher noch – wer mir als Erstes sagen kann, welcher asiatisch aussehende Modedesigner das ist, darf sich eines der Fotos (die auch noch kommen werden) als Print aussuchen. Es lässt mir doch einfach keine Ruhe. ;-)
Am Arc de Triomphe angekommen ein nettes Bild entlang der Allee. Zwar Menschen ohne Ende, aber definitiv ein faszinierender Anblick so ganz ohne Autos. Aber auch hier bemerke ich ziemlich schnell einen heftigen Unterschied zum letzten Jahr. Deutlich mehr Militär und bewaffnete Polizei. Auch vor den einzelnen Geschäften selbst noch einmal Sicherheitspersonal und teilweise auch Metalldetektoren. Das gab es im vergangenen Jahr alles noch nicht. Jeder der auf die Champs-Élysées will, wird kontrolliert an einer der diversen Absperrungen. Aber alles läuft mit französischer Ruhe ab. Es ist einfach so und wird akzeptiert. Man möchte schließlich weiter das Leben genießen. Als Einschränkung empfinde ich das jedenfalls nicht. Im Gegenteil, es beruhigt.
Jedenfalls beschließe ich, mich nicht zu sehr an den vielen Menschen zu stören – ich habe ja auch damit gerechnet – also keine Überraschung. Ich folge also der Straße nun wieder in Richtung Place de la Concorde. Es herrscht schon fast eine Art Feststimmung auf der Straße. Es gibt viele Künstler, Tänzer und Musiker, um die sich immer wieder Menschentrauben bilden. Auch ich bleibe immer wieder stehen und schaue bzw. höre zu. Die Stimmung ist wirklich sehr locker. Kennt man von Deutschland nicht unbedingt. Einige picknicken auch mitten auf der Champs-Élysées. Witziger Anblick und ein Zeichen dafür, dass die Pariser das Leben weiterhin genießen.
Am Place de la Concorde dann angekommen entstand auch das Titelbild des heutigen Beitrages.
Eine wahnsinnig lange Zeltkonstruktion genau vor dem Garten, mit der Aufschrift ‚Paris sur Mode‘. Die Fashion-Week sollte schließlich bald losgehen.
Langsam begann auch die Dämmerung und ich fuhr noch einmal zum Hotel um mein Stativ für die Langzeitbelichtungen heute Nacht zu holen. Beim Umsteigen in der Metro kam ich auch an einem Streichorchester vorbei, das schon von weitem zu hören war. Auch hier lauschte ich noch eine ganze Weile. Aber nun wieder weiter. Die Nacht wird lang. An der Rezeption hat die Schicht gewechselt. Auch hier wieder ein bekanntes Gesicht. (Hi Muri – I know you’re reading this! ;-) ) Ein kurzer Plausch und dann raus in die Nacht.
Mit der Metro bis Alma Marceau. Hier noch direkt am Metro-Ausgang selbst die erste Langzeitbelichtung. Natürlich nicht ohne für einiges Staunen zu sorgen, wie kunstvoll ich doch mein Stativ auf der Treppe mit Blick nach oben aufstelle. Aber die Pariser sind freundlich und geduldig in diesem Moment und rennen mir nicht durch’s Bild. Merci beaucoup. Foto fertig – der Schwung kann durch. Nun noch 2-3 weitere Aufnahmen und dann weiter. Von hier habe ich dann auch meinen ersten Blick auf den beleuchteten Eiffelturm dieser Reise. Immer wieder wunderschön. An diesem Bild kann man sich einfach nicht satt sehen. Ich mache ein paar Aufnahmen und probiere noch ein paar experimentelle Dinge aus, die dann auch wirklich ein grandioses Ergebnis liefern.
[Leider gestaltet sich das mit der Erlaubnis von der SETE etwas schwieriger, als erwartet und so muss ich die Aufnahmen später nachreichen, wenn ich endlich deren Erlaubnis habe, den beleuchteten Eiffelturm hier zeigen zu dürfen. Auf eine Abmahnung wegen deren Copyright am beleuchteten Eiffelturm habe ich nämlich keine Lust. Kunst ist eben nicht so einfach ;-) ]
Kurz vor der Passerelle Debilly sehe ich, dass auf der Brücke gerade geshootet wird. Ein Model in einem riesigen roten Plüschherz. Als ich dann dort ankomme, sind sie gerade fertig und ziehen weiter. Auf der Brücke treffe ich auf eine junge Engländerin, die ebenfalls allein unterwegs ist. Ich helfe ihr bei einem Foto vom Eiffelturm und wir kommen noch ein wenig mehr ins Gespräch. Sie ist zum ersten mal in Paris und ich erkläre ihr, dass sie hier noch ein wenig mit mir warten soll, weil es sich lohnen wird. Pünktlich 22 Uhr begann dann auch wieder das Funkeln. Wusste sie gar nicht und dementsprechend war sie begeistert. In der Zwischenzeit mache ich weiter meine Aufnahmen. Als ich fertig bin werde ich von einem Mann angesprochen, ob ich nicht auch noch schnell ein Foto von ihm und seinem Sohn machen könne. Natürlich. Kein Problem. Danach ziehe ich weiter über die Quai Branly.
Ziemlich mutig positioniere ich mein Stativ auf der Straße, immer in der Hoffnung eine größere Auto-Pause abzupassen. Die Lücken in den Baumwipfeln lassen einen anderen Standort nicht zu. Mein Blick ist die ganze Zeit nach Hinten gerichtet, um nicht doch überfahren zu werden. Bei jedem Schwung Autos also schnell das Stativ und mich mit 2 Schritten wieder an die Seite gestellt. Die Aktion dauerte dadurch natürlich ein wenig länger. Erst einmal die perfekte Position finden. Dann Autos. Danach dann Kamerawinkel einstellen. Wieder Autos. Belichtung anpassen. Autos. Erste Belichtungsversuche. 20 Sekunden. Dann wieder Autos. Bild checken. Und so weiter und so fort… bis ich ein paar verschiedene Motiveinstellungen hatte war dann auch schon wieder fast eine halbe Stunde rum.
Am Eiffelturm selbst positionierte ich mich strategisch günstig an der Kreuzung der Pont d’Iéna. Kurz nach mir kommen noch 2 andere Fotografen. Aber die müssen kurz warten, wenn sie mich nicht mit im Bild haben wollen. Tolles Bild im Kasten und ich drehe mich um 180° in Richtung Trocadero und das Palais de Chaillot. Hier stelle ich mich auch ganz ans Ende der Fußgängerinsel und das Stativ schon auf den Mittelstreifen. Die Lampen leuchten gerade in einem guten Winkel. Also auch hier noch einige Aufnahmen. Die Leute in ihren Autos die wegen der roten Ampel immer mal wieder neben mir halten, freuen sich doch irgendwie alle über das was ich da tue. Jedenfalls sehr unterhaltsame Momente.
Nachdem ich auch die Fotos alle geschossen habe, laufe ich wieder weiter in Richtung Alma Marceau. Nur eben auf der anderen Uferseite. Der Avenue de New York. Hier begegne ich auch Lativ – einem älteren Herrn aus Südafrika – und wir kommen eine ganze Weile ins Gespräch. Er war vor über 30 Jahren das letzte Mal in Paris. Es ist kurz vor 23 Uhr. Ich bereite in der Zwischenzeit meine Kamera für einige weitere Aufnahmen vor. Ein kleines Geburtstags-Dankeschön für Jemanden mit kleinem Gruß. Interessiert schaut er mir zu was ich da für Verrenkungen mache, weil ich das Grußkärtchen doch festhalten muss, da es vom aufkommenden Wind sonst weggeweht worden wäre. Gar nicht so einfach diese (sportliche) Art der Langzeitbelichtung ;-)
Wenig später beginnt der Eiffelturm erneut zu glitzern. Er ist total erstaunt darüber und freut sich sichtlich. Für die Verwandtschaft hält er dieses Spektakel in einem kleinen Video fest. Er erzählt mir dann noch, dass es das damals so wohl noch nicht gegeben hätte. Und hätte er nicht da noch mit mir gewartet, wäre es ihm wohl gar nicht aufgefallen, da er in Richtung Metro weiter wollte. Er ist nur diesen einen Tag in Paris. Quasi auf der Durchreise von einem längeren Flug. Wir unterhalten uns noch ein wenig mehr über Dieses und Jenes und dann verabschieden wir uns voneinander. Heute macht es doch tatsächlich Spaß mit dem Smalltalk auf englisch.
Ich mache noch einen kleinen Abstecher hoch zum Palais de Tokyo. Gucken was da so los sein wird die Tage. Und dann sehe ich am Club YoYo nebenan, wer da am 27.09. auftreten wird. AaRON. Ja da war doch was… genau! Die Band, von der ich die Konzertkarten für Heidelberg gewonnen hatte und deren Auftritt aber 1 Tag vorher abgesagt wurde. Glücklicherweise habe ich hier freies w-lan und ich gucke gleich nach Karten. Zu meiner Enttäuschung stelle ich dann doch fest: Ausverkauft. Was ein Pech aber auch. Das wäre der krönende Abschluss für die Reise gewesen. Aber es sollte einfach nicht sein.
Ein klein wenig enttäuscht nach dieser doch spontanen Entdeckung ging ich zur Metrostation Iéna. Ab zum Hotel. Meine Füße tun sowieso schon weh, von der vielen Lauferei. Im Hotel unterhalte ich mich noch ein wenig mit Muri. Ist eh gerade recht ruhig. Und dann irgendwann ab auf’s Zimmer. War ein langer und aufregender Tag. Ich sichte noch die Fotos vom heutigen Tag. Schreibe ein wenig Tagebuch, lade alle Akkus und dann fallen auch mir irgendwann müde die Augen zu…

„Rudern gegen Krebs“ – Heidelberg – 17.09.2016

Der Deutschland-Achter, der bei den Olympischen Spielen in Rio Silber holte. Von links nach rechts: Felix Drahotta, Maximilian Reinelt, Maximilian Munski, Hannes Ocik, Andreas Kuffner, Malte Jakschik, Eric Johannesen, Richard Schmidt und Steuermann Martin Sauer.

Es ist ca. 11:20 Uhr, als ich am Bismarckplatz ankomme. Nun nur noch kurz die Theodor-Heuss-Brücke hinüber zum Neuenheimer Feld überqueren. Von der Brücke aus sind gut die Vorläufe zu sehen. Das ganze Spektakel begann bereits am Morgen gegen 9 Uhr und lockte wohl bereits zu dieser Uhrzeit etliche Schaulustige und Interessierte an.
Das war auch nicht weiter verwunderlich. Denn es waren wirkliche Kracher mit angekündigt. Besondere Aufmerksamkeit fand die Information, dass der Deutsche Olympia-Achter, der in Rio den zweiten Platz holte, schließlich hier mit an den Start gehen sollte. Ein weiteres Highlight natürlich der Heidelberger- und der Cambridge-Achter. Beide verbindet eine Städtepartnerschaft.

Das Gelände auf den Neckarwiesen war jetzt zur Mittagszeit wirklich gut gefüllt. Nicht nur Besucher genossen das Wetter – auch allerhand Enten ließen sich nicht weiter aus der Ruhe bringen.
Gegen 12:40 Uhr legten dann auch der gemischte Heidelberger- und der Cambridge-Frauen-Achter vom Bootsteg der Heidelberger Rudergesellschaft (RGH) ab. Der Deutschland-Achter ließ ebenfalls nicht auf sich warten und so ruderten die Jungs auch in Richtung Startaufstellung. Sie hatten hinter der Schleuse trainiert. War es doch seit Rio wieder ihre erste gemeinsame Regatta.
In ihrem zweiten Rennen des Tages traten also auf der Außenbahn der Cambridge-Achter – in der Mitte der Deutschland-Achter – und Innen am Neuenheimer Ufer der Heidelberger-Achter gegeneinander an.
12:54 Uhr fiel das Startkommando für die beiden Achter auf den Außenbahnen. Der Deutschland-Achter bekam als kleines i-Tüpfelchen eine 15-Sekunden-Verzögerung auferlegt, die sie nun aufholen sollten. Heidelberg und Cambridge gaben alles um einen ordentlichen Vorsprung für die Strecke herauszuholen. 15 Sekunden später hieß es dann auch für den Deutschland Achter: „Attention! – Go!“
Das rhythmische Klacken der Riemen in den Dollen – abwechselnd mit dem Ein- und Austauchen der Blätter im Wasser… Man hört die Kraft, die dahinter steckt! Immer wieder beeindruckend.
Für mich als ehemalige Ruderin – mehrfache Landes- und Bundes-Meisterin kamen bei diesem Geräusch natürlich auch sofort alle alten Erinnerungen wieder hoch.
Als Erster im Ziel war trotz der 15 Sekunden Startverzögerung der Deutschland Achter.

Nach diesem kleinen Rennen entstand auch das obige Gruppenfoto. Mein Dank hier an dieser Stelle noch einmal an die 9 Herren, die sich kurz Zeit für mich und meine Kamera genommen haben!

Mit den Worten „Ist doch ganz idyllisch hier.“ trugen sie ihren Empacher Achter zu den Böcken, vorbei an zahlreichen Enten und Zuschauern, die die Gelegenheit nun für das ein oder andere Autogramm nutzten.
Das Medieninteresse war natürlich groß. Und so erhielt die gesamte Veranstaltung ihre verdiente Aufmerksamkeit. Geht es doch hier um einen ganz besonders wichtigen Zweck: „Rudern gegen Krebs“.
Richard Schmidt legte ebenfalls am Ruderergometer seine Strecke zurück. Will doch schließlich die Heidelberger Volksbank für jede zurückgelegten 100m jeweils einen Euro spenden.
Ich selbst habe es mir natürlich auch nicht nehmen lassen, ein wenig was für den guten Zweck (und die eigene Gesundheit) zu tun. Lag doch mein letztes eigenes Rennen (4x+) mittlerweile auch schon 16 Jahre zurück. Vielleicht fange ich wieder mit rudern an, mal schauen. Spaß hat es auf jeden Fall wieder gemacht!

Später gab es noch einige wirklich ansehnliche Spenden-Überreichungen. Allerhand was hier mittlerweile zusammengekommen ist! Denn bereits im Vorfeld haben Heidelberger Schüler schon über 10.000 Euro gesammelt. Viele Unternehmen aus der Region ließen es sich ebenfalls nicht nehmen, ihren Teil dazu beizutragen. – Wirklich fantastisch!
Natürlich auch neben den ‚3 großen Achtern‘ ein riesiges Dankeschön an alle Sportprofis (z.B. Adler Mannheim und TSG Hoffenheim), Firmen, Privatleute, Ärzte und (ehemalige) Krebs-Patienten die mitgerudert sind. Ohne sie wäre das Event nur halb so interessant gewesen.
Denn besonders nach überstandenem Krebs gilt der Olympische Gedanke mehr denn je: „dabei sein ist alles“.

Mittlerweile wurde bekannt gegeben, dass der finale Spendenerlös bei 90.000€ liegt.

Für weitere Informationen über die Hintergründe der Veranstaltung verweise ich gerne auf die > Webseite < des NCT (Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg).

Copyright-Hinweis:
Die hier gezeigten Fotos unterliegen dem Urheberrecht. Keine Weiterveröffentlichung ohne vorherige schriftliche Genehmigung.

Galerie

Behind the Scenes: 3. Heidelberger Schlossbeleuchtung 2016

Im Artikel der RNZ zum Event wurde ich zitiert :-)
Nachzulesen >hier<

(Lesezeit circa 4 Minuten)

03. September 2016… Ein warmer, sonniger Tag. Je näher ich der Heidelberger Altstadt und speziell der Alten Brücke (Karl-Theodor-Brücke) komme, desto voller wird es.
Mittlerweile ist es 17 Uhr. Die Alte Brücke wird für die Öffentlichkeit gesperrt. Kurz darauf kommt auch schon der LKW mit der Pyrotechnik angerollt.
Nun beginnt auch meine Arbeit.
Ein Dankeschön geht hier an die Heidelberg Event und Beisel Pyrotechnik, die so freundlich waren, mich einen Blick ‚Hinter die Kulissen‘ werfen zu lassen, um das Ganze für Euch fotografisch zu dokumentieren. Was also gehört alles dazu, damit so ein Spektakel ohne Zwischenfälle funktioniert?

Wichtig zunächst natürlich die Arbeit der Polizei, DRK, Feuerwehr und DLRG, die für die Sicherheit der Zuschauer sorgen und gegebenenfalls auch geduldig die Fragen der Passanten beantworten.
Währenddessen Ausladen und Sortieren der Pyrotechnik auf der Brücke. Sofort erhielt ich den eindringlichen Hinweis, dass nun keinesfalls mehr mit Feuer hantiert oder geraucht werden dürfe. – Als mittlerweile erfolgreiche Nichtraucherin natürlich kein Problem für mich.
Pläne studieren für den Aufbau. Was soll wo hin. Bei dieser Gelegenheit erfahre ich, was für Arbeit hier auch bereits im Vorfeld geleistet wurde. Grob kann man sagen, dass 1 Minute Feuerwerk in etwa einen halben Tag Arbeit verursacht.
Die Bomben müssen aus dem Bunker geholt und in Segmenten verkabelt werden. Kleine Info am Rande: Die Bomben werden heute nicht mehr selbst hergestellt, sondern bei speziellen Herstellern eingekauft. Das Bild (ugs. Feuerwerk) muss geplant werden. Die Schlossbeleuchtung findet zwar 3x im Jahr statt, doch ist sie immer wieder abgewandelt. Kein ‚Schema F‘ für den Kunden. Aufbaupläne müssen erstellt werden. Und letztendlich dann der Aufbau vor Ort. Hier mit der Besonderheit, dass die Brücke erst 17 Uhr gesperrt wird und der Beginn nur wenige Stunden später 22:15 Uhr erfolgt. Zeitdruck. Circa 300kg an Pyrotechnik muss schließlich rechtzeitig aufgebaut werden.

„Beim Aufbau schon an den Abbau denken.“ bekomme ich zu hören. Ich frage etwas genauer nach… Hier an der Brücke ist es laut Erfahrung wohl so, dass die Menschen nach dem Feuerwerk bald schon über die Brücke in Richtung Altstadt wollen, um die Nacht noch ausklingen zu lassen. Ungeduldige Menschen und eventuelle Feuerwerksreste, Kabel und die ganzen Aufbauten. Da muss im Vorfeld dran gedacht werden, wie man das schnell und sicher händelt mit dem Abbau.
Gezündet wird übrigens seitlich am Rand der Brücke. Einen Knopf drücken und los geht’s. Alles programmiert heutzutage. Niemand mehr, der sich aus Sicherheitsgründen auf der Brücke aufhalten darf. Ich bekomme Geschichten von Unfällen in der Branche zu hören… solch einen Vorfall möchte natürlich niemand heute Abend. Planung und Kontrolle ist alles.

Mittlerweile sind einige Stunden vergangen. Die Pyrotechnik steht. Nun kann die Verkabelung beginnen. Ein ziemliches Kabel-Wirrwarr, aber gut vormarkiert. Die Beteiligten wissen genau was zu tun ist und so dauert es nicht lange, bis alles an den Empfängern angeschlossen ist.

Heute passt das Wetter. Ein leichter Wind weht. Ein Vorteil, denn der Rauch der vielen Zündungen wird zügig weggeblasen werden. Ich erkundige mich, wie das mit schlechtem Wetter so ist. Was bei Regen gemacht wird. Ob überhaupt geschossen wird? Die Antwort ist einfach: die Pyro wird mit einer Plane abgedeckt und die Bomben fliegen bzw. schießen hindurch. Es ist eine ziemliche Kraftentwicklung, die dort in den Abschussvorrichtungen (Rohren) entwickelt wird. Unten in der Bombe das Schwarzpulver, das dann das Effektelement nach oben katapultiert. – Der einzige Weg, auf dem die Kraft entweichen kann. Reine Physik. Das was dann oben am Himmel die schönen Farben und Effekte macht: Chemie. Verschiedene Salze und Elemente die dafür sorgen, dass es dem Zuschauer nicht zu eintönig wird.
Es wird also mit dem Kabel das Schwarzpulver an der Bombe selbst gezündet, sie fliegt nach oben und mit einem kleinen ebenfalls eingebauten Verzögerer dazwischen glüht dieser Teil schwach, um dann am Himmel an der gewünschten Position den eigentlichen Effekt zu zünden.
Um noch einmal kurz auf das Wetter zurück zu kommen… lediglich wenn es zu ungemütlich wird, dann wird nicht gestartet. Das täte den Zuschauern dann letztenendes in der Situation auch keinen Spaß mehr machen, im Starkregen oder Sturm dazustehen und zuzusehen. Je nachdem wie teuer das Bild ist, wird dann auf eine bessere Wetterlücke gewartet, um doch noch zu zünden.
Aber da uns das Wetter heute sehr wohlgesonnen ist, müssen wir uns glücklicherweise darüber keine weiteren Gedanken machen. Im Gegenteil. Nachdem soweit alles steht werden wir noch mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt. Der zunehmende Mond steht mittig und tief als Sichel über dem Neckar. Ein schöner Anblick.

Nun wird es auf dem Neckar vor der Brücke auch immer voller. Die letzten Boote bringen sich in Stellung (mit dabei u.a. auch die „Königin Silvia“) und auch am Ufer auf beiden Seiten tummeln sich immer mehr Schaulustige. Die Ersten sicherten sich bereits schon bei unserer Ankunft die besten Plätze entlang des Neckars und auch oben am Philosophenweg wurde es rasch voller. Von der Brücke aus, konnte man das immer mal wieder gut verfolgen. Viele nutzen die Gelegenheit für ein Picknick mit Freunden. So lässt es sich leben.

21:00 Uhr. Alles fertig verkabelt und aufgebaut. Wohlverdiente Pause. Die Ruhe vor dem Sturm. Und doch macht sich nun langsam die Nervosität breit. Auch bei mir. Die Fotos müssen sitzen. Keine Möglichkeit auf eine Wiederholung des Moments.
Zur Sicherheit der ganzen Pyro blieb ein Mitarbeiter der Firma vor Ort, während die anderen sich stärkten. Ich erfuhr noch jede Menge Interessantes, dass hier nun allerdings den Rahmen sprengen würde. Gegen 21:45 Uhr kamen aber auch schon die anderen zurück. Eine letzte Kontrolle. Das Startpult mit zum nördlichen Brückenende nehmen und dort Stellung beziehen. Nur noch wenige Minuten. Ich verabschiede mich an dieser Stelle und wünsche dem Sprengmeister ein „Gut Schuss“.
Mit Glück habe ich einen guten Platz für meine Aufnahmen vom Feuerwerk gefunden. Ein paar freundliche Mädels ließen mich und mein Stativ noch mit dazwischen. Es stellte sich schnell heraus, dass ich alle ihre Fragen zum Feuerwerk und Aufbau beantworten konnte. Win-Win Situation. So soll es sein.

22:13 Uhr. Die Straßenlaternen erlöschen. Ein erstes Raunen geht durch die Menge.
Pünktlich 22:15 Uhr zündet der Startschuss von der Brücke und kurz darauf oben an den Türmen des Schlosses das Feuerwerk. Danach begann das Schloss für einige Minuten zu ‚brennen‘. Ein schöner Effekt, der da mit bengalischen Feuern erzeugt wird. Dann erlosch das ‚Feuer‘ und das Schloss wurde dunkel.
An der Alten Brücke zündeten nun auch die Vulkane und ließen den ‚Wasserfall‘, beidseitig an den 4 Brückenpfeilern, hinunter regnen. Erneute Begeisterung bei den Zuschauern. Ein weiteres Highlight waren die bunten Watercakes, die für einige Momente auf dem Wasser entlang trieben.
Kurz vor dem Finale gab es noch ein paar weitere der sogenannten „Watercakes“. Diese nun zündeten aber nach einem Augenblick von der Wasseroberfläche, auf der sie schwammen. Auch hier wieder viel Applaus zwischendurch, für diese Effekte.
Zum Finale ließ sich die Firma Beisel natürlich auch nicht lumpen und sorgte für ordentlich Stimmung. – Aber seht selbst in meinem kurzen Video:


Copyright-Hinweis:

Die hier gezeigten Fotos unterliegen dem Urheberrecht. Keine Weiterveröffentlichung ohne meine vorherige schriftliche Genehmigung!

5. NCT Lauf – 08.07.2016 in Heidelberg

„LAUFend gegen den Krebs! Wie weit würden Sie gehen?“ So lautete das Motto des 5. NCT-Laufs.
Ich habe leider erst am Vorabend von der Veranstaltung via Twitter erfahren, zu kurzfristig um selbst mitzulaufen. Um dennoch etwas mit beizutragen schnappte ich mir meine Kamera.
Als ich gegen 17:45 Uhr im Neuenheimer Feld ankam, war allerhand los. Über 3000 Starter insgesamt, die entweder am Halbmarathon oder dem NCT-Rundenlauf teilnahmen. Hinzu kamen viele Angehörige und Schaulustige.
Aufgrund des großen Andrangs musste der Beginn des Halbmarathons ein wenig nach hinten verschoben werden, damit alle ihren Platz im Startbereich finden konnten. Gegen 18:30 Uhr ertönte dann aber das Startsignal. Nur 14 Minuten später durften dann auch die Rundenläufer unter viel Beifall auf die Strecke. Profisportler, Hobbyläufer, Firmen und private Teams, Väter und Mütter mit ihren Kindern, Pfleger/innen mit ihren Patienten, jung und alt. Alles war dabei.
Die Startnummer 1 wurde übrigens auf e-bay höchstbietend versteigert. Der Erlös kam direkt dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen zu Gute. Geboten wurden unglaubliche 334,33€ von einem anonym bleibenden Spender, mit der Bitte, diese Startnummer einem Patienten zu übergeben.
Christof von Kalle, Leiter des NCT und selbst mit Startnummer 3000, überreichte mit den Worten: „Der Patient im Mittelpunkt. Der Patient ist die Nummer 1.“ diese Nummer an den Patienten „Ollie“, der sich sehr über diese Ehre freute.
Bereits wenige Tage vor dem Start wurde eine Summe in Höhe von über 67.000€, allein durch Startgelder, Sponsoren und Spenden erreicht. Dies dürfte aber noch lange nicht alles gewesen sein, denn auch die Erlöse aus der Verpflegung für die Besucher vor Ort werden da noch hinzukommen. Ein kleiner Gruß geht hier an das #teamschnipsflausch die mit sagenhaften 1200€ auf Platz 3 der Teamspenden teilgenommen haben.
Moderiert wurde diese Veranstaltung von Tom Haberer und für die musikalische Abwechslung sorgten ‚The Wright Thing‘.

Update: Wie das NCT mittlerweile bekannt gegeben hat, wurde das Spendenziel von 75.000 € weit übertroffen. Es kamen unglaubliche 105.000 € zusammen.

Hier finden Sie nun einige meiner Aufnahmen vom gestrigen Tag.

 

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