Ein ‚Best Of‘ aus den Jahren 2017 bis heute.
Ort: Heidelberg, nahe Stadtbibliothek
All shot on Canon 5D mkii.
Ein ‚Best Of‘ aus den Jahren 2017 bis heute.
Ort: Heidelberg, nahe Stadtbibliothek
All shot on Canon 5D mkii.
Im Artikel der RNZ zum Event wurde ich zitiert :-)
Nachzulesen >hier<
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(Lesezeit circa 4 Minuten)
03. September 2016… Ein warmer, sonniger Tag. Je näher ich der Heidelberger Altstadt und speziell der Alten Brücke (Karl-Theodor-Brücke) komme, desto voller wird es.
Mittlerweile ist es 17 Uhr. Die Alte Brücke wird für die Öffentlichkeit gesperrt. Kurz darauf kommt auch schon der LKW mit der Pyrotechnik angerollt.
Nun beginnt auch meine Arbeit.
Ein Dankeschön geht hier an die Heidelberg Event und Beisel Pyrotechnik, die so freundlich waren, mich einen Blick ‚Hinter die Kulissen‘ werfen zu lassen, um das Ganze für Euch fotografisch zu dokumentieren. Was also gehört alles dazu, damit so ein Spektakel ohne Zwischenfälle funktioniert?
Wichtig zunächst natürlich die Arbeit der Polizei, DRK, Feuerwehr und DLRG, die für die Sicherheit der Zuschauer sorgen und gegebenenfalls auch geduldig die Fragen der Passanten beantworten.
Währenddessen Ausladen und Sortieren der Pyrotechnik auf der Brücke. Sofort erhielt ich den eindringlichen Hinweis, dass nun keinesfalls mehr mit Feuer hantiert oder geraucht werden dürfe. – Als mittlerweile erfolgreiche Nichtraucherin natürlich kein Problem für mich.
Pläne studieren für den Aufbau. Was soll wo hin. Bei dieser Gelegenheit erfahre ich, was für Arbeit hier auch bereits im Vorfeld geleistet wurde. Grob kann man sagen, dass 1 Minute Feuerwerk in etwa einen halben Tag Arbeit verursacht.
Die Bomben müssen aus dem Bunker geholt und in Segmenten verkabelt werden. Kleine Info am Rande: Die Bomben werden heute nicht mehr selbst hergestellt, sondern bei speziellen Herstellern eingekauft. Das Bild (ugs. Feuerwerk) muss geplant werden. Die Schlossbeleuchtung findet zwar 3x im Jahr statt, doch ist sie immer wieder abgewandelt. Kein ‚Schema F‘ für den Kunden. Aufbaupläne müssen erstellt werden. Und letztendlich dann der Aufbau vor Ort. Hier mit der Besonderheit, dass die Brücke erst 17 Uhr gesperrt wird und der Beginn nur wenige Stunden später 22:15 Uhr erfolgt. Zeitdruck. Circa 300kg an Pyrotechnik muss schließlich rechtzeitig aufgebaut werden.
„Beim Aufbau schon an den Abbau denken.“ bekomme ich zu hören. Ich frage etwas genauer nach… Hier an der Brücke ist es laut Erfahrung wohl so, dass die Menschen nach dem Feuerwerk bald schon über die Brücke in Richtung Altstadt wollen, um die Nacht noch ausklingen zu lassen. Ungeduldige Menschen und eventuelle Feuerwerksreste, Kabel und die ganzen Aufbauten. Da muss im Vorfeld dran gedacht werden, wie man das schnell und sicher händelt mit dem Abbau.
Gezündet wird übrigens seitlich am Rand der Brücke. Einen Knopf drücken und los geht’s. Alles programmiert heutzutage. Niemand mehr, der sich aus Sicherheitsgründen auf der Brücke aufhalten darf. Ich bekomme Geschichten von Unfällen in der Branche zu hören… solch einen Vorfall möchte natürlich niemand heute Abend. Planung und Kontrolle ist alles.
Mittlerweile sind einige Stunden vergangen. Die Pyrotechnik steht. Nun kann die Verkabelung beginnen. Ein ziemliches Kabel-Wirrwarr, aber gut vormarkiert. Die Beteiligten wissen genau was zu tun ist und so dauert es nicht lange, bis alles an den Empfängern angeschlossen ist.
Heute passt das Wetter. Ein leichter Wind weht. Ein Vorteil, denn der Rauch der vielen Zündungen wird zügig weggeblasen werden. Ich erkundige mich, wie das mit schlechtem Wetter so ist. Was bei Regen gemacht wird. Ob überhaupt geschossen wird? Die Antwort ist einfach: die Pyro wird mit einer Plane abgedeckt und die Bomben fliegen bzw. schießen hindurch. Es ist eine ziemliche Kraftentwicklung, die dort in den Abschussvorrichtungen (Rohren) entwickelt wird. Unten in der Bombe das Schwarzpulver, das dann das Effektelement nach oben katapultiert. – Der einzige Weg, auf dem die Kraft entweichen kann. Reine Physik. Das was dann oben am Himmel die schönen Farben und Effekte macht: Chemie. Verschiedene Salze und Elemente die dafür sorgen, dass es dem Zuschauer nicht zu eintönig wird.
Es wird also mit dem Kabel das Schwarzpulver an der Bombe selbst gezündet, sie fliegt nach oben und mit einem kleinen ebenfalls eingebauten Verzögerer dazwischen glüht dieser Teil schwach, um dann am Himmel an der gewünschten Position den eigentlichen Effekt zu zünden.
Um noch einmal kurz auf das Wetter zurück zu kommen… lediglich wenn es zu ungemütlich wird, dann wird nicht gestartet. Das täte den Zuschauern dann letztenendes in der Situation auch keinen Spaß mehr machen, im Starkregen oder Sturm dazustehen und zuzusehen. Je nachdem wie teuer das Bild ist, wird dann auf eine bessere Wetterlücke gewartet, um doch noch zu zünden.
Aber da uns das Wetter heute sehr wohlgesonnen ist, müssen wir uns glücklicherweise darüber keine weiteren Gedanken machen. Im Gegenteil. Nachdem soweit alles steht werden wir noch mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt. Der zunehmende Mond steht mittig und tief als Sichel über dem Neckar. Ein schöner Anblick.
Nun wird es auf dem Neckar vor der Brücke auch immer voller. Die letzten Boote bringen sich in Stellung (mit dabei u.a. auch die „Königin Silvia“) und auch am Ufer auf beiden Seiten tummeln sich immer mehr Schaulustige. Die Ersten sicherten sich bereits schon bei unserer Ankunft die besten Plätze entlang des Neckars und auch oben am Philosophenweg wurde es rasch voller. Von der Brücke aus, konnte man das immer mal wieder gut verfolgen. Viele nutzen die Gelegenheit für ein Picknick mit Freunden. So lässt es sich leben.
21:00 Uhr. Alles fertig verkabelt und aufgebaut. Wohlverdiente Pause. Die Ruhe vor dem Sturm. Und doch macht sich nun langsam die Nervosität breit. Auch bei mir. Die Fotos müssen sitzen. Keine Möglichkeit auf eine Wiederholung des Moments.
Zur Sicherheit der ganzen Pyro blieb ein Mitarbeiter der Firma vor Ort, während die anderen sich stärkten. Ich erfuhr noch jede Menge Interessantes, dass hier nun allerdings den Rahmen sprengen würde. Gegen 21:45 Uhr kamen aber auch schon die anderen zurück. Eine letzte Kontrolle. Das Startpult mit zum nördlichen Brückenende nehmen und dort Stellung beziehen. Nur noch wenige Minuten. Ich verabschiede mich an dieser Stelle und wünsche dem Sprengmeister ein „Gut Schuss“.
Mit Glück habe ich einen guten Platz für meine Aufnahmen vom Feuerwerk gefunden. Ein paar freundliche Mädels ließen mich und mein Stativ noch mit dazwischen. Es stellte sich schnell heraus, dass ich alle ihre Fragen zum Feuerwerk und Aufbau beantworten konnte. Win-Win Situation. So soll es sein.
22:13 Uhr. Die Straßenlaternen erlöschen. Ein erstes Raunen geht durch die Menge.
Pünktlich 22:15 Uhr zündet der Startschuss von der Brücke und kurz darauf oben an den Türmen des Schlosses das Feuerwerk. Danach begann das Schloss für einige Minuten zu ‚brennen‘. Ein schöner Effekt, der da mit bengalischen Feuern erzeugt wird. Dann erlosch das ‚Feuer‘ und das Schloss wurde dunkel.
An der Alten Brücke zündeten nun auch die Vulkane und ließen den ‚Wasserfall‘, beidseitig an den 4 Brückenpfeilern, hinunter regnen. Erneute Begeisterung bei den Zuschauern. Ein weiteres Highlight waren die bunten Watercakes, die für einige Momente auf dem Wasser entlang trieben.
Kurz vor dem Finale gab es noch ein paar weitere der sogenannten „Watercakes“. Diese nun zündeten aber nach einem Augenblick von der Wasseroberfläche, auf der sie schwammen. Auch hier wieder viel Applaus zwischendurch, für diese Effekte.
Zum Finale ließ sich die Firma Beisel natürlich auch nicht lumpen und sorgte für ordentlich Stimmung. – Aber seht selbst in meinem kurzen Video:
Copyright-Hinweis:
Die hier gezeigten Fotos unterliegen dem Urheberrecht. Keine Weiterveröffentlichung ohne meine vorherige schriftliche Genehmigung!
Samstag 26.09.2015
Okay. Das war eine kurze Nacht. Sehr kurz. Es hatte direkt an der Kreuzung (irgendwann gegen 4:30 Uhr) vor der Kirche mit mehreren Autos gekracht. An Schlaf war dann bei den Sirenen und Lärm nicht mehr zu denken. Nun denn. Müssen eben 3 Stunden reichen. Also kurz Pulli und Hose überwerfen und raus für ne Zigarette. Gucken, was denn diese Unruhe da draußen verursacht… Joa. Hat ordentlich gescheppert. 3 Krankenwagen, 1 Notarzt, 2 Polizeiwagen und 1 Feuerwehr wegen den ausgelaufenen Flüssigkeiten. Aber nun wieder rein. Ich nutze die Gelegenheit, um mir eine kleine Tour für den Tag zu erstellen. Auf jeden Fall in die Katakomben und ins Le Marais. Pflicht. Notre Dame auch noch kurz und natürlich Eiffelturm heute. Der Rest… spontan. Mal schauen, wo mich die Stadt hinzieht.
Kurz gefrühstückt und schon geht es los in Richtung Notre Dame. Mittlerweile ist es 9 Uhr. Die Stadt ist herrlich unhektisch zu dieser Uhrzeit. Werde ich mir merken.
Nach der Notre Dame geht’s dann direkt weiter zum Eingang der Katakomben. Es ist kurz vor 10 und die Schlange reicht schon um’s Eck. Die Sonne knallt. Warten. Einlass geht gleich los. Nach mir wird die Schlange innerhalb weniger Minuten extrem lang. Glück gehabt. Ich warte ungefähr eine dreiviertel Stunde, bis gefragt wird, ob noch 2-3 Leute mit in die Führung wollen. Jepp. Hier. Ich. Und somit geht es vorbei an den anderen 20-30 Leuten vor mir. Eine größere zusammengehörige Gruppe. Nach der Kasse geht es dann auch direkt hinab. Es beginnt unspektakulär, gibt einige Infotafeln zur Geschichte und Geologie. Man läuft und läuft. Immerhin ist es wirklich angenehm hier unten. Ein willkommener Kontrast zur Hitze oben. Nach etlichen zurückgelegten Metern kommt ein weiterer Durchgang über dem steht: „ARRÈTE! C’EST ICI L’EMPIRE DE LA MORT“. Ab hier dann das eigentliche Highlight dieser Tour. Beeindruckend. Faszinierend. Eine besondere Atmosphäre. Unser Guide erklärt sehr gut auf Englisch. Wir bekommen jede Menge interessanter Geschichten zu hören. Kunstvoll arrangierte Knochen. Nur irgendwann hat das Auge genug… Knochen ohne Ende. Und noch mehr Knochen… Am Ende der Tour geht es natürlich alles wieder nach oben. Einiges Stöhnen vor mir. Dann wieder warten. Und schon bald die letzten Stufen. Herausgekommen sind wir ganz woanders. Kurz orientiert. Auf die Uhr geguckt. Hunger. Also noch eben schnell was zu essen organisiert und ab an die Seine. Sonne genießen. Bei der Gelegenheit stellte ich dann leider auch fest, dass die Metro Samstag Mittag mehr als voll ist. Da drängen sich sehr schnell Bilder der Tokioter Metro auf und wie die Menschen bis auf den letzten Zentimeter noch in den Wagen gedrückt werden. Na zumindest hätte man bei einer Vollbremsung auch nicht umfallen können. Definitiv nichts für Demophobiker. ;-)
Bis ca. 15 Uhr genoss ich also das Wetter, die Stimmung, das Plätschern des Wassers, die Boote die vorbei fuhren und noch ein Eis.
Spontan entschloss ich mich dazu zum Cartier Chinois im 13ten zu fahren. Kontrastreiche Architektur. Avenue D’Italie. Nett zu laufen. Am Ende dann links weg und dann die Nächste auch wieder links. Ich komme an einem der üblichen Mittags-Essens-Märkte vorbei. Private Familien die gekocht und vorbereitet haben, bieten hier ihre authentischen Speisen an. Ich schaue interessiert und werde dann doch dazu überredet hier direkt etwas zu probieren. Der Herr am Nachbarstand macht es in seinem improvisierten Öfchen warm. Fleisch und Teig mit Gemüse eingewickelt in einem Bananenblatt. Ich weiß leider nicht mehr wie es hieß, es schmeckte jedoch fantastisch. Ich weiß noch nicht einmal welches Fleisch das war. Interessant. Ungewöhnlich. Aber lecker. Definitiv eine Erfahrung wert. Traut euch :-)
Auf meinem Weg wieder zur Metro mache ich noch einen Zwischenstopp an einem der kleinen Lädchen mit dem ganzen China-Deko-Kram. Kleine Erinnerung (Winkekatze) und ein paar Räucherstäbchen mitnehmen. Und dann wieder rein in die nun nicht mehr ganz so proppevolle Metro in Richtung Bastille.
Ab hier will ich zu Fuß das Marais erkunden. Rue St. Antoine. Als ich zum Maison Européenne de la Photographie komme und die Fotografen sehe die dort ausstellen, kann ich natürlich auch nicht dran vorbei gehen. Jean-Pierre Laffont, John Edward Heaton, Caio Reisewitz und noch einige mehr. Hat sich sehr gelohnt.
Danach gehe ich weiter und entdecke dieses hippe Viertel. Galerie an Galerie. Junge Leute. Bars. Cafés. Bunt. Kreativ. Modern und doch klassisch nostalgisch. Es ist schwer zu beschreiben. Man muss es fühlen, was das Le Marais ausmacht. Mein Lieblingsviertel von Paris. Hier entstand auch das Foto aus der Galerie mit dem verliebten Pärchen Arm in Arm.
In der ganzen Hitze bekam ich dann doch Durst und so kam es gerade gelegen, dass nur wenige Meter weiter ein kleiner Intermarché auftauchte. Hier kam es auch zu einem kleineren Zwischenfall. Mega unfreundlicher und gelangweilter Kassierer, der mich um ein paar Euro meines Rückgeldes bescheissen wollte und just in dem Moment so tat, als wüsste er nicht, was ich meine. Der Herr mit der Ratte in seiner Kapuze, der kurz vor mir dran war, bekam das aber noch mit und kam mir in der Argumentation zu Hilfe. Innerlich fluchte ich aufgebracht vor mir her. Du Depp. Stell dich nicht doof. Ich zerr dich gleich über die Theke, wenn du mir nicht das Rückgeld gibst. Wir redeten gefühlte 5 Minuten auf ihn ein, bis er verstanden hatte, dass ich nicht früher gehe und doch gleich die Polizei rufen würde. Ich bekam also letztendlich mein fehlendes Geld und unterhielt mich vor dem Laden noch ein wenig mit dem Herrn über seine Ratte, die ich dann auch mal auf den Arm nehmen durfte. Mein erstes Mal mit Ratte. ;-)
Mittlerweile war es schon 20 Uhr… ein wenig weiter entlang schlendern und dann zurück zum Hotel und noch die letzte Nacht buchen und bezahlen. Die Option hatte mir der Besitzer ja gelassen. Sehr cool. Den ganzen Kram ablegen. Umziehen und dann zum Eiffelturm.
Puhh.. Samstag Abend ist die Metro also genauso voll wie am Mittag. Warum wundere ich mich eigentlich? War doch zu erwarten. Mittlerweile ist es ca. 21:30 Uhr. Aussteigen an der Station Trocadéro. Ausgang in Richtung Eiffelturm nehmen wollen. Zum Glück sehe ich genau in diesem Moment noch einen – aus einem der vorderen Wagen der Metro – torkelnden jungen Mann… direkt auf mich zu. Ich mache einen kleinen Schritt nach rechts und bleibe stehen. Da kotzt er direkt schräg links vor mir auf den Boden. Jawoll. Herzlich willkommen in Paris. Ich lache verlegen. Na was ein Glück, dass er mir nicht auf’s Kleid gereiert hat. Die Passanten die diese Aktion mitbekommen haben lächeln ebenfalls erleichtert in meine Richtung. Abhaken. Weiter geht’s. Immer der Masse nach. Hoch auf die Terasse mit dem legendären Blick auf den Eiffelturm. In wenigen Minuten geht es los. Ich habe noch eine Position mit freier Sicht gefunden. Kamera einstellen und schon geht es los. 22 Uhr. Ein Raunen geht durch die Menge, als der Eiffelturm zu funkeln beginnt. Hinzu kommt heute auch noch ein perfekt stehender Mond und eine Wolkenlücke, die alles herrlich dramatisch wirken lässt. Sehr schön. Ein Moment, der mir auch noch lange in Erinnerung bleiben wird. Wunderschönes Zusammenspiel aller Komponenten. Ich bleibe noch ein Weilchen sitzen. Beobachte die Verkäufer mit ihren leuchtenden Flugspielzeugen. Schreibe noch ein paar Zeilen in mein Tagebuch und dann gehe ich nocheinmal hinunter zum Turm. Den restlichen Abend genießen. Fotos machen und dann wieder in Richtung Hotel. Ich merke, dass ich letzte Nacht nicht all zu viel Schlaf abbekommen hatte. Also zurück mit der vollen Metro zum Gare de l’Est und die letzten Meter müde zu Fuß.
Sonntag 27.09.2015
Die Nacht hatte ich deutlich länger geschlafen. Das Kirchengebimmel bekam ich kaum mit und auch der Straßenlärm hielt sich in Grenzen. Der Sonntag hielt aber noch eine anderweitige Überraschung parrat. Es war der erste Auto-freie Sonntag, den Paris hatte. Nun ja… was man so autofrei nennt… waren natürlich trotzdem einige unterwegs, doch absolut kein Vergleich, zu den Tagen davor. Ein ungewohntes Bild. Keine verstopften Straßen. Und am Eiffelturm selbst gar keine. Die Chance nutzte ich natürlich an diesem herrlich sonnigen Morgen und machte noch ein paar weitere Aufnahmen. Die Sonne stand im (für mich) perfekten Winkel zum Turm. Wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Yesss! Wie es der Zufall dann auch noch wollte, sollte wenig später am Eiffelturm der Start des 38. Paris-Versailles Marathon stattfinden. Den hab ich natürlich auch noch mitgenommen.
Danach ging es dann durch den Jardin du Champ de Mars in Richtung Militärschule. Auf dem Weg dorthin vorbei an einem Fest für Familien mit ihren Kids, Square-Dance tanzenden Leuten weiter hinten im Park zugesehen und einer wirklich freakig freudigen Japanerin dabei geholfen, noch ein paar Fotos von sich und dem Eiffelturm zu bekommen. Sie muss mich mit meiner Kamera schon von weitem gesehen haben und kam schnurstraks und breit grinsend auf mich zu. War echt klasse. Krasser Style. Sehr cool mit ihrem Zuckerwatte-farbenem Haar. Mein Highlight des Tages.
Danach ging es dann aber wieder zurück zum Hotel. Auschecken. Also mit meinem ganzen Kram in Richtung Gare de l’Est und auf den TGV warten.
Noch eine gute Stunde. Leute beobachten. Lebensgeschichten ausdenken. Wo kommen sie her. Wo wollen sie hin. Was erleben sie. Gesprächsfetzen aufschnappen.
Dann rollt der TGV auch schon ein. Zum Glück sitzt dieses Mal niemand auf meinem Platz. Natürlich wieder am Fenster. Wie reserviert. Wenig später nimmt ein Herr mittleren Alters neben mir Platz. Amerikaner wie sich schnell herausstellt. Kommunikativ. Wieder keine Ruhe. Darf doch nicht wahr sein. Nun gut… verging die Zeit auch recht flott und ich konnte mein holpriges Englisch mal wieder sprechen üben. Nicht nur 5-10 Minuten lang, wie die Tage zuvor. (Ich verstehe weit mehr, als ich selbst über die Lippen auf Englisch rausbekomme. Fehlende Übung eben…)
Es dauerte nicht lange und wir kamen auf das Thema Trump. Vom Reisen in Europa und wo wir überall schon waren über die DDR zu Trump. Irgendwo im Gespräch falsch abgebogen. Ich muss kurz lachen. Mein Gesprächspartner schaut mich verwirrt an und lacht dann mit. Ok. Gut gerettet. Jedenfalls wird unser Gespräch dann doch recht schnell etwas aufgeregter. Was wäre wenn. Trump Präsident und so. Will keiner von uns Beiden. Worst Case-Szenarios in unseren Köpfen. Und dann war es auch schon fast Ende der Fahrt für uns beide. Karlsruhe. Er weiter nach Frankfurt und ich Richtung Basel. War doch ganz nett. Kurzweilig.
In Karlsruhe dann ab in den ICE nach Basel. Ich sitze am Gang. Links neben mir sitzt ein junger Mann der sich New York Fotos an seinem Laptop anguckt. Scheint wohl gerade zurückgekommen zu sein. Aber er ist absolut nicht gesprächig. Auch recht. Rechts neben mir nach dem Gang 2 ältere Damen. Die eine am Gang knabbert Nüsse aus einer Tüte. Eine Verpackung in der sie nur eine sehr kleine Öffnung gemacht hatte. Raschel raschel. Schüttel. Mampf. Raschel. Schüttel. Knister. Mampf. Und so weiter… Kurz bevor ich ihr sagen will, wie unglaublich nervig ihre Art und Weise des Nüsse-Essens bzw. Rausfummeln der selbigen ist, packt sie die Tüte weg. Na da haste ja nochmal Glück gehabt. Beinahe wäre ich zynisch geworden. Halbwegs komplikationslos ging dann auch die restliche Reise bis Heim von statten. Ich hatte nun ein paar Tage meine Tochter nicht gesehen und so war aufgrund meiner Prosopagnosie der Unterschied riesig. Ich staunte. War überwältigt und überglücklich schloss ich sie in meine Arme.
Das war es also… mein kleines Abenteuer. Genau zur richtigen Zeit, denn nur wenig später, sollte sich mein Leben komplett verändern. Ich bin froh, dass ich das damals so durchgezogen hab. Von den Erinnerungen zehre ich noch heute und sie waren es auch, die mich die folgenden Monate gut durchhalten ließen. Wenn man auf sein Herz hört und das durchzieht, dann eröffnen sich neue Wege, die letztenendes doch glücklicher und zufrieden machen, als man vielleicht zum aktuellen Zeitpunkt noch gar nicht absehen kann. Für mich nehme ich jedenfalls als Lebenserfahrung mit, dass egal was kommt, ich auf mich selbst immer vertrauen kann. Ich finde einen Weg, etwas Gutes für mich und meine Tochter daraus zu machen. Wer braucht schon all diesen materiellen Kram, wenn er auch so zufrieden sein kann. Nun so bei Null wieder angefangen zu haben, hatte etwas sehr befreiendes für das ich durchaus dankbar bin.
„We think that if we have health and wealth they’re enough to be happy, but actually happiness depends on the state of our minds.“ (Dalai Lama) Recht hat er.
An dieser Stelle nun auch ein Dankeschön an all diejenigen, die meine Reise bis hierher mitverfolgt haben. Danke für die netten Worte und den Zuspruch. Das bedeutet mir viel!
(Header-Foto: Kronleuchter in der Notre Dame)
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Ein passendes Lied zu meinem Weg: Wolfsheim – Kein Zurück
Dein Leben dreht sich nur im Kreis
So voll von weggeworfener Zeit
Deine Träume schiebst du endlos vor dir her
Du willst noch leben irgendwann
Doch wenn nicht heute, wann denn dann?
Denn irgendwann ist auch ein Traum zu lange her.
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Da saß ich nun also auf der Bank und versuchte mich wieder etwas zu entspannen. Ist zwar nicht das erste Mal, dass ich in eine solche Situation geraten bin, weil ich Fotos machte und dann auf einmal die Polizei kam (ich kann die wildesten Stories erzählen ;-)), aber das hier war doch eine deutlich andere und angespanntere Hausnummer. Der Herr drehte immerhin auch in Military-Klamotten dort im Brunnen seine Runden (siehe Bilder am Ende des Teil II). Kopfkino. Was wäre wenn…
Nach ein paar Minuten ging es dann aber wieder. Ich ging weiter durch den Park die Champs-Élysées entlang. Direkt vor mir biegen vom Grand Palais etwa 70-80 Kadetten mit auf die Avenue ein und marschieren ebenfalls in Richtung Arc de Triomphe. Ab hier schlendere ich gemütlich. Ein wenig hier… ein wenig da gucken. Viele viele Touristen. Sehr kommerziell. Aber ist bekannt. Ich laufe weiter und höre dann kurz nach dem Disney Store ein Kamera-Klicken von Links. Habe ich gar nicht vorher erkannt. Gut gemacht. Spieß umdrehen. Click. Foto. Ich bleibe natürlich stehen und laufe dann zurück. Franzose mit gebrochenem Englisch. Wieder Glück. Ich frage, ob er mich aufgenommen hatte und lasse mir das Bild zeigen. Auch die anderen gefallen mir. Er hat ein gutes Gefühl für den Moment. Wir kommen ein wenig ins Gespräch, er erzählt mir von seinem Projekt, warum und wofür er die Streetfotos macht und dann verabschiede ich mich wieder.
Ich schlendere weiter… beobachte die Menschen um mich herum. Ein Foto hier – ein Foto da. Dann wieder direkt vor mir, eine junge Französin, die eine Bananenschale auf einen eigentlich schon mehr als übervollen Mülleimer legt, ohne das alles auseinander kracht. Der Anblick wirkt sehr skurril in dem Moment, dass ich nicht um ein Foto herum komme. Natürlich nicht ohne just in dem Moment von 2 jungen Männern angequatscht zu werden, warum ich denn den Mülleimer fotografiere ;-)
Kleine Kunst im Alltag, die doch niemand für voll nimmt. – Wer weiß, vielleicht mache ich mal eine kleine Fotostrecke irgendwann genau darüber.
Weiter geht es bis zum Arc de Triomphe und dann in die Av. d´Iena. Ein ruhiges Sträßchen mit tollen Türfassaden. Ein angenehmer Kontrast zur hektischen Champs-Élysées. Ich laufe durch den kleinen Park, vorbei an den Händlern mit ihren Billig-Repliken des Eiffelturms und mache dann spontan doch noch einen Abstecher zum Palais du Tokyo. Moderne Kunst. Danach dann endlich zum Tour Eiffel. Viel Militär mit Sturmgewehren. Kein Gedanke an mögliche Anschläge. Ich fühle mich sicher. Doch lang bleibe ich heute nicht, da es zu regnen beginnt. Also heute keine Fotos. Bin ja noch ein wenig in der Stadt. Kamera verstauen und ein kurzer Blick auf meinen Stadtplan. Ab zum Maison de la Culture du Japon. Sehr schön. Auch zu empfehlen und eine gute Entscheidung, um dem Regen zu entgehen.
Mittlerweile ist es spät geworden. Ich will wieder zum Hotel zurück. Nächste Metro-Station gesucht. Bir-Hakim. Auf dem Weg dorthin an verbotenen Hütchen-Spielen vorbei und anderen jungen Männern direkt vor der Station, die den Touris am Ticketautomaten „helfen“ wollen und anschließend um Geld betteln. Nee Jungs. Ich komm klar. Keine Chance. Direkt abgewimmelt. Ich steige also in die M6 und am Montparnasse Bienvenüe will ich in die M4. Und ich laufe und laufe… Déjà-vu. Ich erinnere mich direkt wieder an meinen letzten Paris-Aufenthalt. Dieser ewig lange Tunnel. Wäre ich doch nur eine Station weiter gefahren. Jetzt lauf ich diese gefühlten 2km. Meine Füße tun mir eh schon weh. Toll. Immerhin hat sich ein ziemlich guter Musiker im Tunnel platziert. Es bleiben viele Menschen stehen und lauschen begeistert. Auch ich höre sicher eine gute Viertelstunde zu… Wirklich gut. Kurz in der Tasche gekramt und 2 € in sein Hütchen geschmissen. Nun aber weiter. Ist ja doch unangenehm stickig und warm hier im Tunnel. Schon bald bin ich an meiner Metro-Station angekommen und zurück mit der M4 zum Gare de l’Est. Ins Hotel und Füße hochlegen. Akkus laden. Halt. Wo haben die die Steckdose versteckt? Ist doch jetzt nicht wahr. Auch im Bad keine zu sehen. Kurzerhand ziehe ich also den Stecker vom TV, um wenigstens mein Handy laden zu können. Für die große Kamera hab ich eh noch einen vollen Ersatz. Nun noch unter die Dusche. Passt. Nicht stecken geblieben. ;-)
Erschöpft lasse ich mich danach in mein Bett fallen und schließe die Augen. Gong. Dong. Gong. Laut. Jetzt hab ich mich arg erschreckt. Nee oder?! Ich gucke auf mein Handy. 23:45 Uhr. Okay… wird also spannend heut Nacht mit dem Gebimmel der Kirche, direkt vor dem Hotel.
25.09.2016
Wider Erwarten bin ich doch zügig eingeschlafen. Die Nacht war okay. Das Kirchengeläut hat mich erstaunlicherweise nicht gestört. Etwas nerviger war das nächtliche Gehupe an der Kreuzung und diverse Sirenen. Alles in allem, habe ich aber dennoch recht erholsam geschlafen. Und beim Aufwachen entdeckte ich vom Bett aus auch die gesuchte Steckdose. Direkt beim Schreibtisch. Ich muss lachen. Da war ich aber ganz schön verpeilt gestern Abend.
Nun gut. Das ist also geklärt. Schnell in frische Klamotten geschmissen und dann ab zum Louvre. Ich hab ja noch kein Ticket. Will also nicht zu spät dort sein und mich in eine ewig lange Schlange stellen müssen.
Die Nacht hatte es noch ein wenig geregnet. Die Gehsteige sind feucht. Ab zur Metro. Weiter auf meinem Weg zum Louvre (ich bin ein paar Stationen früher ausgestiegen, um mir noch etwas mehr die Stadt anzusehen) entdeckte ich an der Rue de Rivoli einige Obdachlose, die auf den großen Lüftungsschächten der angrenzenden Gebäude schliefen. Ich hatte Mitleid, weil ihre Pappen auf denen sie teilweise lagen, ziemlich durchweicht waren vom Regen. Das konnte nicht gesund sein. Auch wenn die Luft aus den Schächten tatsächlich sehr warm war. Dennoch… Ich machte mir Gedanken…
Jedoch nicht all zu lang, denn nur wenige Meter weiter wurde ich von einem älteren Obdachlosen angesprochen angeflirtet ;-) und er ließ mich auch nicht so recht gehen. Na gut. Dann unterhalte ich mich ein wenig mit dir. Wir kamen ziemlich schnell auf das Thema, wie er denn obdachlos geworden war (er kam vor etlichen Jahren aus Deutschland nach Frankreich). Und ich erfuhr seine Lebensgeschichte. Unglückliche Umstände, Job verloren… Wohnung… so war das. Aber mich hat fasziniert, dass er trotzallem noch so eine Lebensfreude austrahlt. Nach einer knappen halben Stunde musste ich dann aber auch weiter. Bald ist Einlass. Gegen 08:45 Uhr kam ich dann an der Pyramide an. Die Schlange war noch nicht all zu lang. Okay… vielleicht 10 Minuten warten. Kein Problem. Einlass soll 09:00 Uhr beginnen.
Aber wie es das Schicksal dann heute so wollte, sollte sich der Einlass verschieben. Ohne weitere Informationen warum, öffnete sich erst um 10 Uhr die Tür. Während der Wartezeit kam ich auch wieder mal mit den Leuten um mich herum ins Gespräch, da ich trotz meiner Kopfhörer angequatscht wurde. Jaja.. immer ich. Aber sie waren nett, die Engländer. So verging wenigstens die Wartezeit recht zügig.
Kurz durch die Kontrolle und dann hinunter zur Kasse. 15,-€ Eintritt finde ich übrigens mehr als angemessen. Ich holte mir noch einen Lageplan und dann als erstes natürlich zu DaVinci, bevor dort alles zu spät, kein Vorrankommen und ruhiges Betrachten mehr möglich ist. Ich hatte tatsächlich noch Glück. Keine 15 Minuten später war der Saal mit der Mona Lisa (ist es denn tatsächlich noch immer die Kopie?) und auch der Vorraum mit seinen anderen Werken proppevoll. Auch kein Genuss mehr, sich die anderen Gemälde anzusehen. Insgesamt verbrachte ich gute 7 Stunden im Louvre. Danach war meine Aufnahmekapazität durch. Extrem viel Input. Visuell und auch geschichtliche Hintergrundinformationen. Ich habe leider lang nicht alles gesehen, was ich gerne gesehen hätte. Einfach riesig der Louvre und durchrennen bringt schließlich auch nichts. Also wird es definitiv einen weiteren Besuch von mir geben. Es lohnt sich übrigens auch, den Blick im Louvre immer mal wieder nach oben schweifen zu lassen. Gibt jede Menge zu entdecken (siehe Headerbild) :-)
Angetan hat es mir aber vor allem auch die Apollo-Galerie im Denon-Flügel (Saal 66). Ein wunderschönes Eingangstor an dem sämtliche Touristen achtlos vorbei liefen. Ich jedoch stellte mich direkt davor und begutachtete die feinen Details. Der Saal selbst… ein „Woah-Gefühl“ wenn man hinein kommt. Mädchentraum eben. Nicht nur wegen der Kronjuwelen. Überhaupt war das gesamte Erste Stockwerk im Sully- und auch im Richelieu-Flügel sehr sehenswert. Hier habe ich definitiv die meiste Zeit gelassen.
Mit meinen ganzen Eindrücken verließ ich also den Louvre durch die Untergrundpassage. Wieder Menschen ohne Ende. Man…, was ein Gedränge. Mein Hirn ist voll – ich muss nach oben ins Freie, damit die Gedanken wieder fließen können. Noch ein wenig umhergeirrt bis ich den richtigen Ausgang gefunden hatte, um im Tuileries Garden herauszukommen. Ich setzte mich wieder ein wenig an den Brunnen und genoss die Sonnenstrahlen. Hunger. Weiter geht’s in Richtung Montmartre. Zwischendurch noch etwas zu essen organisiert. Am Fuß der Sacré-Cœur direkt wieder an den Film „Fabelhafte Welt der Amelie“ erinnert fühlen. Das Wetter passt. Die Sonne steht im perfekten Winkel und die Wolken bieten einen guten Kontrast zur Kirche. Fotos machen. Danach geht es dann die Stufen nach oben. Auf circa der Hälfte einer Gruppe junger Koreaner dabei geholfen mit ihren Handys ein paar Gruppenaufnahmen zu machen und dann die letzten Stufen hinauf. Ich kam genau im richtigen Moment oben an. Iya Traoré stieg gerade aus dem Auto. Unglaublich, was ich hier in Paris immer wieder für ein Glück habe. So oft zur richtigen Zeit, am richtigen Ort.
Gespannt beobachtete ich seine Darbietung. Wirklich gut. Und tolle Venen an den Unterarmen. Gab also genug zu gucken. ;-)
Nach etwa 10 Minuten war das ganze Spektakel dann auch schon wieder vorbei. Die Menge steckte ihm diverse Euros zu. Kein schlechter Verdienst. Ein paar Selfies mit den Leuten und dann… ja dann ein kleines extra Posing für mich. Ha! Schon wieder! Perfekt. Noch ein kurzer Handshake und dann verschwand er auch schon direkt wieder im Auto. So schnell wie er kam, war er wieder weg.
Ich schlendere nun weiter in Richtung Montmartre. Hm. Hab ich irgendwie schöner in Erinnerung. Also weiter. Ich gehe bewusst die Nebengassen entlang und dann die Rue Lepic hinunter. Mir fällt sofort die überall an den Hausfassaden verteilte Streetart auf. Einiges erkannte ich erst auf den zweiten Blick und hab ein paar mal wirklich grinsen müssen. Klasse Sachen dabei. Originell.
Die Sonne wandert weiter unaufhörlich in Richtung Horizont. Ich fahre wieder kurz zum Hotel zurück, mein Ein-Bein-Stativ für die Nachtaufnahmen holen. Dann direkt in den angrenzenden Boulevard de Magenta. Hier gibt es etliche Restaurants, Bars und Imbisse. Die Qual der Wahl. Ich entscheide mich für Vietnamesisch modern interpretiert. Sehr lecker.
Mich packt spontan die Lust nun noch einmal an die Seine zu fahren. Kurz in die Metro gehüpft und zack – da bin ich. Ich gehe direkt runter zum Ufer und suche mir ein nettes Plätzchen im Mondschein. Den Tag Revue passieren lassen und entspannen. Hat was romantisches. Aber da sitze ich nun. Allein. Lang lasse ich diesem Gedanken aber nicht die Möglichkeit sich festzusetzen. Der Abend ist zu schön dafür. Den Moment genießen und entspannen. Ich stelle fest, dass ich den ganzen Tag nicht eine Zigarette geraucht hatte. Sehr schön. Doch Feinstaub und Abgasen sei Dank, fühlte sich meine Lunge keineswegs besser an… ;-)
Als Abschluss des Tages kann man nur noch ein paar Tipps geben…
Versucht erst gar nicht an großen Kreuzungen bei Rot an einer Ampel stehen zu bleiben. Wenn gerade kein Auto kommt, wird quasi von hinten geschoben und man muss laufen oder eben sehr stabil stehen.
Aber auch wenn die Ampel grün zeigt oder ihr an einem Zebrastreifen überqueren wollt, trotzdem unbedingt auf den Verkehr achten, ob letztenendes wirklich gehalten wird. Ist lebensgefährlich bei der Fahrweise einiger Franzosen. Den Tag über hatte ich einige beinahe-Crashs beobachtet. Erklärt natürlich auch die vielen Sirenen, die man Tag wie Nacht immer wieder hört.
Ein weiterer Pluspunkt… in der Stadt verteilt findet man hin und wieder offenes w-lan. Praktisch.
Wenn eines an der Stadt für Autisten anstrengend ist, dann ist es die Lautstärke. Aber gut. Es ist Paris. Da kann man auch fast nichts anderes erwarten. Mittendrin. Pulsierendes Leben. Schmelztiegel der Kulturen und auch der Gerüche… ;-)
Weiter mit Teil IV
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Zur Einstimmung auf meinen demnächst folgenden Paris-Beitrag hier ein Video und ein paar Fotos, die ich am 25.09.2015, von Iya Traoré in Paris, aufgenommen habe.
Iya ist der weltbekannte Fußball-Künstler, der seine Tricks direkt unterhalb der Sacré-Cœur vorführt.
*note: freihand gefilmt – daher etwas verwackelt
Iya Traoré – Webseite
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